Mittwoch, 17. August 2016

Was so in der letzten Zeit passiert ist - kleiner Labertext

Irre, wie lange es her ist, dass ich zuletzt hier etwas geschrieben habe.

Das Schuljahr ist mittlerweile seit 26 Tagen vorüber, darauf folgte der Weltjugendtag in Krakau.
Die letzten Tage waren ziemlich anstrengend, nun folgt Ruhe und Erholung im schönsten Teil Baden-Württembergs, der Hegau-Bodensee-Region. Die Sonne lacht über den Hegau-Bergen, das Wasser des Bodensees glitzert im Sonnenschein. Die Menschen sind glücklich, sind draußen unterwegs und, siehe da, gehen auch in Kirchen hinein.
So geschehen vor einigen Tagen, als ich mir einen schönen Tag in Lindau machte. Zuvor bin ich mit dem Schiff von Konstanz dorthin gefahren. Sonnenbrand im Nacken war vorprogrammiert, da ich meine Sonnencreme vergessen hatte. Ansonsten war es wundervoll. Als erstes suchte ich auf der Insel die kath. Kirche auf und war zuerst erstaunt, dass auch die daneben stehende evangelische Kirche geöffnet war (i.d.R. sind diese ja geschlossen). Aus der katholischen Kirche klang Musik heraus - ein Brautpaar kam mir beim betreten der Kirche entgegen, ich musste ausweichen. Sie war noch wundervoll hergerichtet, die kleinen Mädchen (vermutlich Kinder des Paares) machten ganze Arbeit beim Blumen verstreuen. Ich dachte am Beginn des Tages, dass sich eh niemand in die Kirche verirrt und ich in aller Ruhe beten kann. Fehlanzeige!!! Es war beeindruckend, wie viele Menschen in die Kirche kamen und nicht nur die wunderbare barocke Architektur bewunderten, sondern auch ehrfürchtig beteten. Ich hab mich echt darüber gefreut. (*Wer glaubt, ist nie allein*)

Genug gelabert, ran geht´s an das richtig Coole:

Vergangenen Montag war ich in Freiburg. Es wurde die Aufnahme Mariens in den Himmel (Mariä Himmelfahrt) gefeiert. Zum Patrozinium des Freiburger Münsters zelebrierte der Erzbischof Stephan Burger ein feierliches Pontifikalamt. Es dauerte, doch "gut Ding will Weile haben". Es war herrlich.
Hier die Predigt . Die Begegnung mit dem Bischof und das Kennenlernen des Dompfarrers hat mich sehr gefreut. Bislang kannte ich den Pfarrer nur über Facebook.

Daraufhin machte ich mich mit der Straßenbahn auf den Weg zum Stadions des SC Freiburg. Im dortigen Fan-Shop hätte ich eigentlich alles kaufen können. Ich hatte schon einiges in der Hand, zückte den Taschenrechner und rechnete aus, was das denn alles kosten solle. Ich dachte, dass ich dieses jetzt auch noch stemmen kann und war kurz davor, zur Kasse zu gehen. Mich ergriff ein Gedanke an meinen momentanen Engpass und ich legte die Sachen brav wieder zurück und ging ohne etwas hinaus. Die wenigen Stationen zu einem Kaufhaus wollte ich dann selbst laufen, ohne unnötigerweise für wenige Sekunden in die S-Bahn zu steigen. Es wies sich als fataler Fehler heraus, denn es waren doch mehr als nur "ein paar Stationen". Mich packte der Durst. Ich bin gefühlt fast verdurstet, als ich links neben mir eine Kirche mit geöffneten Pforten sah. Ich dachte, es würde nicht schaden, dem Herrgott kurz "Hallo" zu sagen und ging hinein. Dort angekommen, traute ich meinen Augen kaum: Ein Tischchen im Eingangsbereich mit einer Kanne voll Wasser und Gläser. Wie bestellt stand meine Rettung in dieser Kirche. Ich trank ein wenig, musste die Kirche bald darauf aber wieder verlassen, weil diese nicht gerade ein Augenschmaus ist,
Kurze Zeit später erreichte ich dann auch dieses Einkaufszentrum und war überglücklich.

Nach diesem Tag voll Gnade und Abenteuer machte ich mich mit dem (stark erhitzten) Zug auf die Heimreise. -> Ich hatte daheim nicht viel Zeit, bis die Festmesse zum Patrozinium bei uns anging ^^

Falls ihr es bis hier hin ausgehalten habt: DANKE für Eure Geduld :)

Was ich mit diesem Text, in dem ich teils sehr stark abgetriftet bin erzielen möchte ist, dass wir erkennen, dass, egal wo wir sind und in was für einer Lage wir uns befinden, Gott immer bei uns ist und einen NIEMALS alleine lässt. Lassen wir uns auf ihn ein, denn er möchte uns nur Gutes.

Maria, Mutter der Barmherzigkeit, bitte für uns!
Hl. Johannes Paul II., bitte für uns!

Hl. Schwester Faustina, bitte für uns!

Sonntag, 20. Dezember 2015

Gehst du an Weihnachten in die Kirche?

Heute war ich mal wieder weit unterwegs. Es hat mich heute morgen nach Würzburg und später nach Bamberg verschlagen.

Als ich am Abend von Bamberg zurück nach Fockenfeld (Spätberufenenschule) gefahren bin, überkamen mich einige Gedanken, die ich gleich mal loswerden musste. Zum Pech meines Beifahrers waren wir nur zu zweit unterwegs. Naja, er hat´s überlebt.

Ich hatte gestern einen Artikel darüber gelesen, dass an Weihnachten nur 28% der Befragten einer repräsentativen Umfrage in die Kirche gehen. Erschreckend.
Unter diesem Artikel wurden unzählige Kommentare verfasst. Einige betiteln die Kirche als "korrupte Organisation" oder, dass sie zwar glauben, aber dazu "keine Kirche brauchen". Einige haben sich auch auf den Missbrauchsskandal berufen, welcher 2010 die ganze katholische Welt erschütterte, manche sagten, "die schlimmste Erfindung der Mensche seien Gott, Religionen und die Kirche".
Unter korrupt verstehen die Kommentatoren, dass die Kirchensteuer und die Kollekte an die Bischöfe abgegeben werden und die sich damit ein schönes Leben machen.
Aufklärung: Das stimmt überhaupt nicht, denn allein schon mit der Zahlung der Kirchensteuer macht man etwas Gutes. Durch die Kirchensteuer werden etliche christliche Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, soziale Einrichtungen (u. a. Sozialstationen), Obdachlosenheime, Flüchtlingsunterkünfte mitfinanziert. Von der Kirchensteuer werden aber auch das ganze Personal bezahlt, welches für das jeweilige Bistum arbeiten. Es werden soziale Projekte getragen . . .

Der Kommentator, der den Missbrauchsskandal als Grund sah, der Kirche fernzubleiben, stempelte gleich mal alle Priester als pädophile Kindervergewaltiger ab, was von der unglaublichen Unprofessionalität des Schreibers zeugt. Das stimmt natürlich nicht.

Beim nächsten Grund musste ich die Augen verdrehen.
Wir verändern die Situationsobjekte: Meine Aussage: "Der Mensch hat das Automobil erfunden."
Die Aussage der Kommentatorin: "Der Grundstein des menschlichen Lebens ist das Auto."
Die Dame weiß wohl auch nicht, dass sie sich irrt. Wie kann ein Mensch Gott erfinden, wenn Gott den Menschen erschaffen hat? Das ist ein Paradoxon. Ich gehe auch nicht zu meinem Vater und sage: "Wenn ich dich nicht erfunden hätte, wärst du nicht da". Das ist ein Widerspruch in sich.
Nächster Punkt: Der Mensch hat die Kirche erfunden.
Hallo?! Wir alle sind Kirche. - Schon wieder so ein Paradoxon: "Ich habe mich erfunden".

Nichtsdestotrotz ist es ja so, dass die Kirche schon schlimmere Krisen überstanden hat. Die Kirche lebt durch unseren Glauben.
Und um die Frage in der Überschrift zu beantworten: Ja! Ich gehe. Ich gehe in die Christmette zum Weihnachtsamt!

Einen schönen restlichen 4. Adventssonntag und besinnliche Tage zum Weihnachtsfest!

Samstag, 5. Dezember 2015

Die Halle des weisen Königs

Den heutigen Post möchte ich mit einer kleinen Geschichte beginnen:

Die Halle des weisen Königs 
Ein König hatte zwei Söhne. Als er alt wurde, wollte er einen der beiden zu seinem Thronfolger berufen. Er versammelte die Weisen seines Landes und rief die Söhne herbei. Er gab jedem der Beiden 5 Silberlinge und sagte: "Ihr sollt mit diesem Geld die Halle in unserem Schloß bis zum Abend füllen. Womit Ihr das macht, ist Eure Sache." Die Ratgeber des Königs murmelten: "Das ist eine gute Aufgabe!"
Der älteste Sohn ging davon und kam an einem Feld vorbei, wo die Arbeiter Zuckerrohr ernteten und in einer Mühle auspressten. Das übrige Zuckerrohr lag nutzlos umher. Er dachte sich: "Das ist eine gute Gelegenheit, mit diesem Zeug die Halle meines Vaters zu füllen."
Schnell wurde er sich mit dem Vorarbeiter handelseinig. Bis zum späten Nachmittag schafften sie das ausgedörrte Zuckerrohr in die Halle. Als sie gefüllt war, ging er zu seinem Vater, zeigte ihm die gefüllte Halle und sagte: "Ich habe Deine Aufgabe erfüllt. Auf meinen Bruder brauchst Du nicht mehr zu warten." Der Vater erwiderte: "Es ist noch nicht Abend. Ich werde auf ihn warten."
Bald darauf kam auch der jüngere Sohn. Er bat darum, das Zuckerrohr wieder aus der Halle zu entfernen. So geschah es. Dann stellte er mitten in die Halle eine große Kerze und zündete sie an. Ihr Schein füllte die Halle bis in die letzte Ecke hinein.
Der Vater sagte: "Du sollst mein Thronfolger sein. Dein Bruder hat 5 Silberstücke ausgegeben, um die Halle mit nutzlosem Zeug zu füllen. Du hast nicht einmal ein einziges Silberstück gebraucht und hast doch die ganze Halle mit Licht erfüllt. Du hast sie mit dem gefüllt, was der Mensch braucht."

Ich weiß nicht, was ich da noch ergänzen kann. Der zweite Sohn, der in einer anderen Version der dieser Geschichte als untauglich und dumm gegenüber dem anderen bezeichnet wurde, hatte die einfachste, biligste, aber auch die effektivste Lösung. Die Kerze. Genial. Ich tue mich manchmal so schwer, nach einer perfekten Lösung zu suchen. Man denkt immer, die einfachsten Lösungen seien viel zu primitiv. Doch dem ist nicht so. Man muss keine Meisterwerke schaffen, um "gut" zu sein, man muss kein Professor sein, um berufen zu werden. Nein. Gerade, wenn wir die Bibel betrachten, fällt auf, dass Jesus am See von Galiläa Simon und Andreas, als normale Fischer beruft, mit ihm zu gehen (Mk 1, 10-13) Die beiden hatten keinen akademischen Status, keine Doktortitel, sind jedoch zu den wichtigsten Personen der Christenheit geworden.
Ich finde diese Geschichte sehr schön, da man so sehr gut sehen kann, wie einfach ein jedermann ist und was aus diesem einfachen Menschen werden kann.

Freitag, 4. Dezember 2015

Advent, Advent - Bleibt da die Zeit für Barmherzigkeit?

Heute melde ich mich aus langer "Erholungspause" wieder zurück. Und ja, es ist schon Advent! Unglaublich, das (Kalender-)Jahr hat doch gefühlt gerade erst begonnen...
Das Kalenderjahr ist zwar fast schon rum, jedoch beginnt das Kirchenjahr erst. Mit dem 1. Advent beginnt es und dieses mal in einer ganz besonderen Art: am 08.12.15 eröffnet Papst Franziskus mit der Öffnung der Heiligen Pforten das Heilige Jahr der Barmherzigkeit.
Das soll ein Ansporn für uns Christen sein, damit auch wir nicht vergessen, wie unbarmherzig ein jeder selbst manchmal handelt. Dieses Jahr gibt uns u. a. die Chance, uns neu, ja, uns sogar besser zu orientieren.
Doch was genau ist die Barmherzigkeit?
Festgelegt sind folgende "Werke der Barmherzigkeit":

Die sieben leiblichen Werke der Barmherzigkeit
  • Die Hungrigen speisen.
  • Den Dürstenden zu trinken geben.
  • Die Nackten bekleiden.
  • Die Fremden aufnehmen.
  • Die Kranken besuchen.
  • Die Gefangenen besuchen.
  • Die Toten begraben.
Die sieben geistigen Werke der Barmherzigkeit

  • Die Unwissenden lehren.
  • Den Zweifelnden recht raten.
  • Die Betrübten trösten.
  • Die Sünder zurechtweisen
  • Die Lästigen geduldig ertragen.
  • Denen, die uns beleidigen, gerne verzeihen.
  • Für die Lebenden und die Toten beten.

Wenn wir die Punkte genau betrachten, fallen uns bestimmt einige Sachen auf, die wir falsch, bzw. gar nicht tun. Gerade im 6. leiblichen Werk tu ich mich schwer, da ich persönlich genau diese Erfahrung hatte. Ein Mensch, dem ich sehr vertraut hatte, hatte eine unglaubliche Gräueltat begangen. Daraufhin hab ich mir (egoistisch) gedacht, mit dem möchte ich nichts mehr zu tun haben. Ich bin jetzt jedoch froh, dass er sich vor kurzem wieder bei mir gemeldet hat. Ich bin glücklich darüber, dass er seine Tat bereut und auch gebeichtet hat. Ich bin glücklich darüber, dass er allmählich wieder auf die richtige Spur kommt.
In den Punkten 5 und 6 der geistigen Werke tut sich doch bestimmt fast jeder schwer. Man ist gekränkt, wenn man beleidigt wird. Man möchte auch von dieser Person nichts mehr hören, weil man von ihr verletzt wurde. Dabei fällt mir ein, dass ich seit längerem mit einem "Lästigen" nicht mehr gesprochen habe, obwohl er nur drei Zimmer weiter wohnt. Ich glaube, es wird wieder Zeit hinzugehen.  "Wem ihr aber verzeiht, dem verzeihe auch ich. Denn auch ich habe, wenn hier etwas zu verzeihen war, im Angesicht Christi um euretwillen verziehen." (2. Kor. 2,10)

Barmherzigkeit ist eine der größten Tugenden, das sagte schon der Hl. Thomas von Aquin. Warum kann nicht die ganze Welt tugendhaft leben? Diese Frage bleibt wohl noch eine ganze Weile, wenn nicht bis in die Ewigkeit unbeantwortet - oder hören wir die Antwort nicht?! Hören wir genau hin!

Mit den Worten von Papst Franziskus aus seinem apostolischen Lehrschreiben "Evangelii Gaudium" möchte ich mich heute von Euch verabschieden und wünsche Euch eine gesegnete und besinnliche Adventszeit.

„Die Barmherzigkeit ist die wahre Kraft, die den Menschen und die Welt vor dem ’Krebsgeschwür‘ retten kann: dem moralischen Bösen, dem spirituellen Übel.“

Im Herzen Jesu verbunden,

Euer Stefan

Sonntag, 6. September 2015

Hass - Gewalt - Unzufriedenheit

Es dürfte wohl allen bekannt sein, welche großen Probleme hier in Deutschland derzeit die Schlagzeilen beherrschen.

"Wie viel Flüchtlinge denn noch?"
"Die wollen doch nur unser Geld!"
"Raus mit dem Gesindel!"


Solche Kommentare hört man zu den Flüchtlingsströmen, die momentan nach Deutschland ziehen.

Haben die etwa Recht? - NEIN.

Die sogenannten "besorgten Bürger", die glauben, dass sie die Mehrheit in Deutschland bilden, meinen, ihren Ängsten auf sozialen Netzwerken wie Facebook und Co. freien Lauf zu lassen. Ich möchte die Seiten nicht erwähnen, um ihnen keine Plattform zu bieten. Leider haben diese Seiten auch so einige Fans. Eine regionale "Anti-Flüchtlings-Seite" hatt z. B. 3000 "Likes", während die Contra-Seite nur 1123 "Likes" hat.

Doch was bedeutet das? - Auf jeden Fall nicht, dass die Flüchtlingsgegner die Mehrheit bilden! Im Gegenteil. Die Befürworter, die meistens einfach als "Gutmensch" oder seit neuestem als "Til Schweiger" bezeichnet werden, haben viel mehr Anhänger. Leider sind die Gegner um einiges Lauter, weshalb man das nun mal denkt.

Wahr ist, dass so viel Flüchtlinge nach Deutschland kommen, wie seit 1994 nicht mehr. Wahr ist, dass viele Länder (z. B. Ungarn) die Flüchtlinge einfach bis zur nächsten Grenze "verfrachten" und damit einen Haken dahinter setzen. Ebenfalls gibt es Flüchtlinge, die irgendwelche Dinge mutwillig zerstören. Aber mal ganz ehrlich: auch Deutsche randalieren rum und zerstören mutwillig fremdes Eigentum. Schieben wir sie deshalb ab? Nein. Da wird von einem "Einzelfall" gesprochen, der so leicht wieder unter den Teppich gekehrt wird. Doch wenn das ein Migrant tut, wird er sofort scharf angeprangert, es werden Flüchtlingsheime beschmiert, Hassbotschaften veröffentlicht, etc. Nicht zuletzt brennen ganze Flüchtlingsheime nieder.

Lasst uns dieses Leiden, dass die Flüchtlinge hier im Prinzip WIEDER zu spüren bekommen beenden! Lasst uns die Flüchtlinge aufnehmen, oder ihnen zumindest Gehör schenken, denn auch sie sind Menschen - Genau wie jeder einzelne von uns!

Wir alle gehören zum großartigen Schöpfungsplan Gottes! Da dürfen wir nicht einfach egoistisch sein und gegen die Menschen in Not sein, weil sie direkt neben einem wohnen würden. Wer so denkt und Gott bewahre, sollte sich zutiefst schämen.

Versetzen wir uns einfach einmal in die Lage der Flüchtlinge:
Krieg. In jeder Sekunde kann nebenan oder am eigenen Haus eine Bombe explodieren. Menschen sterben. Man lebt mit der ständigen Angst, getötet zu werden. Man kann nicht schlafen, weil man Angst hat, dass im Schlaf die "IS" kommt und einem (pardon für meine Wortwahl) die Kehle aufschlitzen könnte. Man bangt um seine Kinder, wenn sie in die Schule müssen, sofern es überhaupt noch eine Schule gibt. Sie können nicht mehr auf der Straße spielen, wie es die Kinder in Deutschland so gerne tun, da jederzeit ein Panzer o.ä. vorbeikommen könnte und das Kind, bzw. die Kinder überfahren könnte.

Ist das eine gute Bedingung dort zu leben? - Ich persönlich möchte zumindest nicht dort leben, weshalb ich die Flüchtlinge verstehe und sie gerne hier im Land willkommen heiße. Vielleicht sehen es die Flüchtlings-Gegner ja anders und meinen, dass dort unten ein perfektes Urlaubsflair herrscht und man sich keine Sorgen machen müsse. Macht dort unten Urlaub*, genießt das schöne Klima und berichtet mir was anderes, wenn ich mich irre.
Ich glaube jedoch, dass ich bei meiner Meinung bleiben werde, da die Umstände dort unten nicht rosig sind.

Um noch kurz zu den finanziellen Aspekten zu kommen:
Die "Katastrophe" kostet jeden Burger (runtergerechnet) 0,65 €/Tag.
Vergleich: durch das Rauchen von Filterzigaretten, Zigarren und Zigarillos (zusammen) werden allein in Deutschland jährlich 22.464.000.000 (22,464 Mrd.) EUR in die Tonne gekloppt. Das sind auf alle (auch nichtrauchenden) deutschen Staatsbürger aufgeteilt etwa 0,76 €/Tag. Das mag doch was heißen. Sind Menschen etwa weniger wert als trockener Suchtstoff, der dazu noch wirklich gesundheitsgefährdend ist?

Ich hoffe, ich konnte Euch wenigstens dazu bewegen umzudenken, wenn ihr "Gegner" seid (oder wart), oder zumindest in den Gegenansichten zu bremsen.




*ACHTUNG  SARKASMUS!!! Ich rate selbstverständlich jedem dringend davon ab, in Kriegsländer, wie z. B. Syrien, Irak, Ukraine, Südsudan, Afghanistan, Jemen oder Libyen zu reisen. Ihr gefährdet Euer Leben!!!

Wenn der Abschied näher rückt

Seit 15.06.15 bin ich nun schon im "Urlaub", unglaublich wie schnell die Zeit vergeht. Es sind nur noch 6 Tage, bis ich meiner Heimatstadt Engen für 7 Wochen den Rücken kehren und weiter nach vorne sehen muss.
Mir passiert es jetzt immer öfter, dass ich schon jetzt eine Art Heimweh habe. Je näher der Tag des Gehens kommt, desto bewusster wird es mir, dass ich in meine Heimat nur noch als "Gast" wieder kommen werde.
So geschehen heute morgen im Gottesdienst. Mal wieder ein toller einfacher Gottesdienst, mit einem richtig guten Organisten, der während der Kommunion das Lied "Jesu bleibet mine Freude" gespielt hat. Anschließend fand, wie jeden Donnerstag die Aussetzung des Allerheiligsten statt. Währenddessen gehen mir immer viele Gedanken durch den Kopf, z.B. auch vor einiger Zeit, dass man am Altstadtfest die Kirche aufmachen könnte und ein kleines Programm gestalten könnte (was auch am 25.07.15 so passiert ist). Heute ging mir nicht aus dem Kopf, dass ich bald für längere Zeit nicht meh hier sein werde und bis dahin auch nicht die Schönheit dieses Gotteshauses genießen und darin beten kann.
Trost genug ist, dass es um meinen zukünftigen Wohnort viele wunderschöne Kirchen gibt, so z. B. die Basilika Waldsassen oder die Wallfahrtskirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit auf der Kappl.
Jetzt wird nach vorne geschaut, es gibt kein zurück - Unser Vikar verabschiedete sich vor seinem Wechsel in eine andere Pfarrei mit den Worten

"Einzweidrei, im Sauseschritt läuft die Zeit, wir laufen mit"

von uns, spätestens jetzt ist mir klar, dass das nicht nur auf ihn zutrifft, sondern auch auf mich und auf alle anderen Menschen.

Jetzt gilt es, auf Gott zu vertrauen, seinen Weg zu gehen und seinen Ruf zu hören und ihm dann schließlich zu folgen.

Ein Reisebericht



Meine Reise nach Ungarn

Vergangene Woche war ich zu Gast in unserer Partnerstadt Pannonhalma.
Sie liegt ungefähr 840 Kilometer von Engen entfernt. Der Beginn war schon mal klasse . Ein recht neuer Audi A6 stand bei mir vorm Haus und drum rum standen meine ehemalige Klassenlehrerin, mit der ich mich gut verstehe (seit jetzt auch per "DU".. Ziemlich ungewohnt wenn aus der "Frau Lehrerin" plötzlich "Martina" wird xD) und der ehemalige Schulleiter meiner ehem. Schule. Ebenfalls mit von der Partie war eine ehem. Gemeinderätin unsrer Stadt.
Tagesziel war Salzburg in Österreich. - Angekommen in unserem Hotel stellte ich erstmal fest, dass die Betten unglaublich hart waren.
In der Stadt angekommen war ich begeistert von der "Skyline" und den vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Beeindruckend war die Festung Hohensalzburg, die auf dem Festungsberg thront. Je dunkler es wurde, desto schöner und geheimnisvoller wurde der Ort.
Übrigens: wenn Ihr in Salzburg seid und Hunger habt, dann empfehle ich Euch das Restaurant "Sternbräu", dessen Website auf dem Namen verlinkt ist.

Zurück im Hotel wurden all meine Befürchtungen Realität :/ . Die Nacht auf einem starren Brett zu verbringen wäre sicherlich eine bessere Alternative gewesen. Jedoch ist das Frühstück gut, deswegen ist das Hotel (zumindest für eine Nacht) zu empfehlen. Es kostet nur 36,00 €/Nacht im Einzelzimmer! Hier der Link dazu: Leonharderhof.

Die Fahrt ging am folgenden Morgen weiter und wir sind am Nachmittag in Pannonhalma angekommen.

Kaum waren die Zimmer bezogen, gings auf zu einem Spaziergang durch die Stadt. Ich selber war 2008 das letzte Mal dort. Seither hat sich die Stadt unglaublich gewandelt. Aus einer Stadt mit maroden Straßen, in der die Häuser auch nicht grad schön waren, ist eine moderne Stadt mit einer gesünderen Infrastruktur geworden. Vor zwei Jahren wurde der Marktplatz eröffnet. Ein sehr schöner Platz, ein perfektes Stadtzentrum! Direkt daneben ist ein schönes frisch renoviertes Haus zu bewundern. Es ist ein Museum und wurde von der Benediktinererzabtei St. Martin, die über der Stadt auf dem Martinsberg thront, saniert. Darin zu sehen ist das Abteimuseum und verschiedene Wechselausstellungen. Zur Zeit (August 15) ist eine Ausstellung über das Leben des Hl. Benedikt zu bewundern. (Der Marktplatz wurde gemeinsam von Stadt und Abtei errichtet)

Am Abend stand das Abendessen auf dem Plan. Zuerst dachte ich an ein normales schlichtes Abendessen unter uns, jedoch kam plötzlich der halbe Stadtrat und der Bürgermeister von Pannonhalma ins Restaurant. Der Engener Bürgermeister traf kurz vor dem Essen mit seiner Ehefrau in Pannonhalma ein.
Es gab unglaublich viel zu essen, man konnte sich schier nicht sattsehen. Es war aber gut!

Am nächsten Morgen stand die Hl. Messe zum Nationalfeiertag an. Die Kirche von Pannonhalma wurde erst kürzlich renoviert und glänzt seither in einer schlichten weißen Farbe. Kurz danach wurden wir noch sehr kompetent durch die Basilika der Abtei und deren Kreuzgang geführt, ehe es zum Mittagessen in das benachbarte Restaurant ging, welches im Besitz der Abtei ist. Es war ein sehr modernes Restaurant mit sehr gutem Essen.

Kurze Zeit später begann auf dem Marktplatz das Fest zum Tag des Hl. Stephan I. von Ungarn. Es war viel los und es wurde eine Skulptur eingeweiht, welche mitten auf dem Platz steht. Der Engener Bürgermeister hielt auch eine Rede, welche in die ungarische Sprache übersetzt wurde.

Später am Tag fand eine Führung durch das neue Museum, samt Weinkeller statt. Wirklich beeindruckend, was in den letzten Jahren gemacht wurde! Ich bin wirklich schwer beeindruckt.

Am Abend fand ein exklusives Konzert statt. Der wohl bekannteste Künstler war der Gewinner des ungarischen X-Factor 2013. Das Konzert kam vor allem bei den jugen Leuten, aber auch beim "älteren Semester" sehr gut an.

Der Tag endete mit einem großen Feuerwerk, von dem ich ein Video auf Youtube gestellt habe.

Dagsdrauf stand wieder ein abwechslungsreiches Programm auf der Tagesordnung. Begonnen hat es mit der Fahrt des "Bimmelbähnles" an der Abtei vorbei an eine Lavendelöl-Destillerie an der anderen Seite des Martinsberges, welche auch zur Abtei gehört. Gringsum war ein großes, herrlich riechendes Lavendelfeld.
Nach ein paar Einkäufen im Laden dort gings zu einer Glasgalerie. Der Künstler, dem die Galerie gehört, fertigte auch die neue Skulptur auf dem Marktplatz in Pannonhalma.

Zum Essen gings durch eine Straße mit etlichen Weinkellern am Straßenrand. Auch das Restaurant verfügte über einen solchen Weinkeller und zu unserer Überraschung und Freude fand nach dem Essen eine Weinprobe im Keller statt.

Am Abend freute ich mich besonders, den Engener "Krippenbaumeister" U. Scheller kurz zum Erzabt von Pannonhalma zu begleiten. Ein kurzes Gespräch war drin und anschließend die Segnung von drei neuen Rosenkränzen durch den Abt. Ich persönlich empfand das für eine besondere Ehre.

Auf der Rückfahrt machten wir dankenswerterweise Halt im Stift Heiligenkreuz im Wienerwald (Österreich), an dem wir bei der Hinfahrt leider nur vorbeigefahren sind. War `ne echte Bereicherung für mich!

Fazit:
Er nach Ungarn eingeladen wird, braucht sich um sein leibliches Wohl nicht zu fürchten. Die Mentalität der Ungarn ist, lieber selbst nichts zu Essen zu haben, Hauptsache, der Gast hat es in Übermengen.  Das habe ich am eigenen Leib erfahren.